für Diagnostik, Therapie und Weiterbildung entwickelt im Arbeitskreis des Zentrum für angewandte Lernforschung gemeinnützige GmbH

16 Qualitätskriterien als PDF:  Qualitätskriterien des AK-Lernforschung

Mitarbeiterqualifikation und Qualitätssicherung des Osnabrücker Zentrums für mathematisches Lernen

Das Diagnostik- und Förderkonzept unsere Facheinrichtung basiert auf dem Lehr- und Lerndialog nach QUADRIGA (Qualitative Diagnostik von Rechenschwierigkeiten im Grundlagenbereich Arithmetik). Dieser Ansatz wurde von Dr. Michael Wehrmann im Rahmen seiner Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin für die Arbeit im Bereich der Rechenschwäche entwickelt. Wesentliche Grundlage des Konzeptes ist, dass an den individuell unvollständigen und im Einzelfall falschen Gedanken zur Mathematik konsequent und in der richtigen Reihenfolge angeknüpft wird.

Um ein der Lernproblematik angemessenes Therapieprofil erstellen zu können, werden in einer Förderdiagnostik die Denkstrategien des Schülers ermittelt. Diese Methodik setzt Dyskalkulietherapeuten voraus, die in der Lage sind, eine Diagnostik nach den wissen-schaftlichen Grundsätzen von QUADRIGA durchzuführen. Ein weiteres Ausbildungs-merkmal besteht in der engen Verzahnung von Theorie und Praxis. Um diese Grundsätze zu gewährleisten, hat der Arbeitskreis des Zentrums für angewandte Lernforschung umfassende Ausbildungsrichtlinien und –inhalte als Basis für eine mathematikspezifische Lernförderung festgelegt.

An unserer Facheinrichtung arbeiten ausschließlich Mitarbeiter, deren Hochschulstudium und im Anschluss daran erworbene Berufserfahrung Bezugspunkte zur Pädagogik, Mathematik oder Psychologie ausweist. Alle Mitarbeiter unseres Therapeutenteams durchlaufen eine 500 Stunden umfassende Zusatzqualifikation zum integrativen Dyskalkulietherapeuten. Die Inhalte der fachspezifischen Qualifikation richten sich nach dem von der Evangelischen Fachhochschule Bochum und dem Arbeitskreises des Zentrums für angewandte Lern-forschung entwickelten Curriculum des weiterbildenden Studiums Ausbildung zum „Integrativen Dyskalkulie-Therapeuten”

Im Jahr 2003 wurde ein weiterbildendes Studium zum „Integrativen Dyskalkulie-Therapeuten” abgeschlossen. Es wurde durchgeführt und zertifiziert von der „ Rheinisch-Westfälische TÜV-Akademie GmbH ”, Gelsenkirchen in Kooperation mit der „ Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe ”, Bochum.

Dieses weiterbildende Studium umfasste 500 Stunden Theorie und Praxis und wurde durch Referenten des Zentrums für angewandte Lernforschung gGmbH unterstützt.

Im Rahmen dieser Ausbildung und darüber hinaus finden statt:

  • Hospitationen und Therapiebesuche
  • Supervisionen
  • begleitende Fort- und Weiterbildungen

Neben der Qualifikation zeichnet sich die hohe Kompetenz der  Mitarbeiter durch eine fortlaufende Qualitätssicherung  aus. Die kontinuierliche Fallbetreuung, Verlaufsdiagnostik, kollegiale Beratung in therapeutischen und mathematischen Fragen und Supervision sind bei uns Standard. Um neue Erkenntnisse in die Therapie einbeziehen zu können, bietet das Zentrum für mathematisches Lernen in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für angewandte Lernforschung regelmäßig Fortbildungen an, an denen die Dyskalkulietherapeuten teilnehmen.

Warum wir selbst ausbilden?

Die Arbeit mit rechenschwachen Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen erfordert ein hohes Maß an Spezialisierung, was fachdidaktische Kenntnisse der Mathematik, verbindlich bis in den Mittelstufenstoff hinein, beinhaltet. Eine Mehrfachspezialisierung zu praktizieren, wie andere Ausbildungskonzepte es von sich behaupten, ist nach unserer Überzeugung nicht auf dem gebotenen Niveau praktizierbar.

Die Kenntnisse des mathematischen Aufbaus reichen aber für die Arbeit mit Betroffenen nicht aus. In den meisten Fällen wird das Fach Mathematik vom Kind abgelehnt, die Familie leidet unter den hilflosen Versuchen die Defizite durch Üben zu kompensieren. Viele Kinder zeigen psychosomatische Erscheinungen, die das Drohen einer seelischen Behinderung einschließen können.

Auch gibt es Fälle, in denen sich auf ein gleichfalls diagnostiziertes Aufmerksamkeit-Defizit-Syndrom zu beziehen ist. Wir sprechen daher von einer integrativen Dyskalkulietherapie.